Jahresbericht 2024

Das Thema künstliche Intelligenz erhielt dieses Jahr besondere Aufmerksamkeit. Unsere Lehrenden evaluierten den Einsatz von KI in der Lehre und forcierten einen sinnvollen und konstruktiven Umgang damit durch die Studierenden. Genutzt wird KI beispielsweise für Ideenfindung, Content Creation sowie im wissenschaftlichen Arbeiten. Dabei werden die Studierenden zu einer kritischen Reflexion bei der Anwendung von künstlicher Intelligenz in der professionellen Kommunikation angehalten.

Unser Kommunikationsforscher Marian Adolf beleuchtete die Desinformationskrise durch Digitalisierung, KI und Fake News mit Beiträgen über Fake News & Hate Speech sowie Medienkonsum und die Verunsicherung durch KI. Bachelor-Studiengangsleiter David Dobrowsky präsentierte neueste Erkenntnisse zur Mensch-Maschine-Interaktion auf der Conversations Conference.

Auch die SDGs wurden heuer wieder in den Vordergrund gerückt, gepaart mit einem Fokus auf Internationalität. Am SDG Day punkteten unsere Studierenden mit Posterpräsentationen zu Greenwashing; eine Masterarbeit erhielt den SDG Award. Im Bachelor-Studiengang analysierten Studierende Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit im Rahmen des hochschulübergreifenden, internationalen COIL-Projekts, das von Simone Zwickl, Expertin für strategische Kommunikation und Nachhaltigkeit, durchgeführt wurde. Nachhaltigkeitsexpertin Leyla Tavernaro-Haidarian unterstrich die Wichtigkeit von Inner Development Goals für die nachhaltige Implementierung der SDGs in Unternehmen im Zuge des UNESCO Chair for Communication.

Die Professionalität unserer Studierenden überzeugte einmal mehr unsere Kooperationsunternehmen Amundi, Greenpower, KPMG, Procter & Gamble, ÖH FHWien, Österreichische Fußball-Bundesliga, Sanofi und Screenforce in den Praxisprojekten. Außerdem fand unsere Studie zur Arbeitsmoral der Generation Z mediale Resonanz in Der Standard.

Besonders stolz sind wir auf die Auszeichnung von zwei Masterarbeiten. Eine erhielt den Franz-Bogner-Wissenschaftspreis, die andere den Würdigungspreis des BMBWF. Gleich fünf AbsolventInnen wurden darüber hinaus unter die Top-PR-Talente unter 30 gewählt. Herausragende Studierende erfuhren im neuen, studienbereichsübergreifenden Excellence Club eine besondere Förderung.

Angewandte Forschung. Das Department of Digital Economy, zu dem der Studienbereich Digital Economy gehört, bündelt seine Forschungsaktivitäten im Institute for Digital Transformation and Strategy. Alle Mitglieder des akademischen Personals sind in der Lehre ebenso aktiv wie in Drittmittelprojekten. Sie verbreiten ihre Forschungsergebnisse sowohl in Form von Publikationen in Journalen als auch – was uns besonders wichtig ist – in Fachvorträgen und Texten für die Praxis.

2024 haben wir unsere Aktivitäten auf zwei Themen fokussiert:

• Digitale Technologie als Hebel zur Optimierung von professioneller Kleinpaketlogistik
• Organisationale Gleichzeitigkeit von Effizienz und Innovation als strategische Herausforderung im Management

Mehr Bachelor-Studienplätze. 2024 konnten wir den Bachelor-Studiengang Digital Business erneut um weitere Studienplätze aufstocken. Inzwischen können wir pro Jahrgang 60 berufstätige Studierende aufnehmen. Eine spezielle Stärke des Studiums ist der Hybridbetrieb ab dem zweiten Semester: Studierende können aktiv am Unterricht teilnehmen, auch wenn sie bei einzelnen Veranstaltungen nicht physisch auf dem Campus anwesend sind.

Master-Studiengänge gestartet. Der wichtigste Meilenstein des Department of Digital Economy war 2024 die Akkreditierung und der erfolgreiche Start von zwei neuen Master-Studiengängen an der Schnittstelle von digitaler Technologie und Innovation: Das Masterstudium Digital Innovation für AbsolventInnen von wirtschaftlichen Bachelor-Studiengängen und das Masterstudium Digital Technology & Innovation für AbsolventInnen von interdisziplinären Studiengängen, die sowohl informationstechnische als auch wirtschaftliche Grundlagen vermitteln.

Ein Schwerpunkt der Ausbildung im Studienbereich Financial Management blieb auch im Jahr 2023 die Digitalisierung. Sie hat auf die Bereiche Finanz-, Rechnungs- und Steuerwesen sowie Financial Management & Controlling erheblichen Einfluss. Unsere sehr praxisnahe, aber gleichzeitig wissenschaftlich fundierte Ausbildung auf akademischem Niveau setzt diese Entwicklung konsequent in der Lehre um und stellt somit die ideale Vorbereitung auf eine erfolgreiche Karriere im Financial Management dar.

Ein weiteres wesentliches Thema blieb die Internationalisierung in der Lehre, wovon die Studierenden unter anderem in den Lehrveranstaltungen „Sonderfragen der Internationalen Rechnungslegung“ und „Economics“ profitieren konnten.

Im Bereich Projektmanagement und Unternehmensprojekte wurden die bisherigen Unternehmenskooperationen fortgeführt und um neue spannende Projekte in den Bereichen Steuerrecht mit einem internationalen Beratungsunternehmen und Rechnungslegung gemeinsam mit einem Immobilienunternehmen ergänzt.

In der Lehre wurde die Online-Quote erhöht und damit ein didaktisch sinnvolles Verhältnis zwischen Präsenzlehre und Distance Learning geschaffen. Dabei wurde der Einsatz von modernen didaktischen Instrumenten weiter verstärkt. Eines unserer E-Learning-Projekte wurde im November 2024 mit einem Preis für innovative Lehre ausgezeichnet.

Darüber hinaus wurde die Implementierung der überarbeiteten Studienpläne für den Bachelor-Studiengang Finanz-, Rechnungs- & Steuerwesen sowie für den Master-Studiengang Financial Management & Controlling“ fortgesetzt.

Das Jahr 2024 stand im Zeichen zahlreicher neuer Themen und sogenannter HR-Trends, die erfolgreich in unsere Lehrveranstaltungen im Bachelor- und Master-Studiengang integriert wurden. Dies geschah durch Gastvorträge, Exkursionen und Praxisprojekte mit Unternehmen. Zu diesen Trendthemen zählten HR Analytics, digitale Automatisierung und der Einsatz von KI in HR-Prozessen, Future Skills, lebenslanges Lernen und Upskilling, hybride Arbeitsmodelle, agile Organisationsentwicklung, Employee Wellbeing, Diversity, Gleichstellung und Inklusion (DEI) sowie Employee Experience.

Das Team des Studienbereichs hat gemeinsam mit besonders engagierten Studierenden zahlreiche HR-Events organisiert, umgesetzt und durch Vorträge bereichert. Ein Highlight war im April das erste Transformation Camp im deutschen Sprachraum, das in Kooperation mit fifty1 veranstaltet wurde und über 200 Teilnehmende anzog. Dieses innovative Barcamp-Format, das maßgeblich von Masterstudierenden mitgestaltet wurde, stand im Zeichen der genannten Themen.

Im Herbst konnten wir unsere Expertise bei renommierten Veranstaltungen unter Beweis stellen, etwa durch Vorträge auf dem HR Inside Summit in der Wiener Hofburg sowie bei Fachevents von karriere.at und dem Work Smart Circle. Ein weiteres Highlight war der Lehrenden-Heurige im September, an dem zahlreiche externe Lehrende teilnahmen. In entspannter Atmosphäre wurden gemeinsame Erfolge reflektiert und aktuelle Herausforderungen diskutiert.

2024 war zudem von einer zentralen Frage geprägt: Wie beeinflusst der Einsatz von KI den Lehrbetrieb? Besonders der Umgang mit KI-Tools in der Lehre und bei Abschlussarbeiten sowie die Anpassung von Prüfungsformaten stellten große Herausforderungen dar. Zahlreiche Lehrende absolvierten Weiterbildungen, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden.

Ich bedanke mich herzlich beim Team des Studienbereichs, den externen Lehrenden, unseren Studierenden und Kooperationspartnern für die Mitgestaltung des erfolgreichen Jahres 2024!

Das Jahr 2024 stand im Studienbereich Journalism & Media Management im Zeichen der Auseinandersetzung mit den Auswirkungen von künstlicher Intelligenz (KI) auf den Journalismus. Der Fokus lag dabei auf ethischen, sozialen und praktischen Aspekten von KI: etwa bei der Bekämpfung von Desinformation, ihrer Anwendung in redaktionellen Prozessen und ihren Folgen für die Journalismusausbildung. Hervorzuheben ist die Kooperation mit der Österreichischen UNESCO-Kommission bei zwei Veranstaltungen der Reihe „(Qualitäts-)Journalismus und Künstliche Intelligenz“.

Internationale Projekte und interkulturelle Zusammenarbeit

Internationalisierung und interkulturelle Zusammenarbeit prägten den Studienbereich auch 2024. Das Multimedia-Projekt „International School of Multimedia Journalism“ und das Radio-Projekt „Europe On Air“ nahmen die Europawahlen zum Anlass, Studierende aus verschiedenen Ländern zusammenzubringen, um über Demokratie, kulturelle Vielfalt und Europas Zukunft zu berichten.

Forschungsschwerpunkte und wissenschaftliche Erkenntnisse

Die Forschung des Studienbereichs setzte mehrere Akzente: von der Analyse des Vertrauens junger Menschen in Nachrichten bis zu Studien über den Einfluss von KI auf den Journalismus. Gisela Reiter, Marian Adolf und Andreas Hess präsentierten ihre Erkenntnisse auf Konferenzen und in Fachpublikationen.

Workshops und Nachwuchsförderung

In einem KI-Schnupperseminar wurden die Möglichkeiten von KI im Journalismus vorgestellt und ausprobiert. Beim Workshop Sportjournalismus profitierten die Teilnehmenden von der Expertise renommierter ReporterInnen. Der Journalismus Nachwuchspreis wurde 2024 erstmals mit Unterstützung von „Der Standard“ und „Kurier“ vergeben. Mit dem „Excellence Club“ startete ein studienübergreifendes Programm, das herausragende Studierende fördert.

Mit seinen vielfältigen Aktivitäten trägt der Studienbereich als Österreichs führende journalistische Ausbildungsstätte zu einem öffentlichen Diskurs bei, der Theorie und Praxis verbindet.

Der Studienbereich Management & Entrepreneurship bereitet Studierende sowohl im Bachelor- als auch im Master-Studiengang auf unterschiedlichen Ebenen auf zukünftige Führungsaufgaben vor. Diese Vorbereitung erfolgt im Studienbetrieb besonders praxisnah.

Mit dem Wintersemester 2024/25 startete im Bachelor-Studiengang Unternehmensführung – Entrepreneurship das neue Konzept der Bachelorarbeit, welches eine intensive Begleitung der Studierenden im Rahmen regelmäßiger akademischer Diskussionen und Präsentationen bei der Erstellung der Arbeiten beinhaltet. Durch die adaptierte Herangehensweise argumentieren die Studierenden schrittweise den Prozess von der Identifikation einer Forschungslücke bis hin zum Erkenntnisgewinn und den praktischen Handlungsempfehlungen für die jeweilige Zielgruppe. Die Umsetzung realitätsnaher Aufgabenstellungen sowie Praxisprojekte unterstreichen weiterhin die Praxisnähe.

Die Bandbreite der Projektthemen umfasste auch in diesem Jahr wieder das gesamte Portfolio unternehmerischer Aktivitäten. Next Generation Bausparen (Auftraggeber: Raiffeisen), Standards und Zertifizierungen im Bereich KI-Systeme (Austrian Standards), zeitgemäße Incentive-Systeme im Vertrieb (Würth), Personalmanagement im Finanzressort (Bundesministerium für Finanzen), Künstliche Intelligenz im Vertrieb von Transportern und damit einhergehende Change-Prozesse (MAN) sowie Retail Media, KI im Marketing und Purpose-Driven Marketing (Santander Consumer Bank) wurden als reale Cases bearbeitet.

Das Thema künstliche Intelligenz durchzog das Jahr 2024 wie ein roter Faden. Anfang des Jahres hielt Senior Researcher Ilona Pezenka einen Vortrag zu Tourismuswerbung zwischen KI und kulturellem Background auf der ENTER-Konferenz; die Chatbot-Studie von Ilona Pezenka, David Dobrowsky und Gerald Janous wurde im Journal „Communication Studies“ veröffentlicht. Außerdem beschäftigten sich unsere Lehrenden intensiv mit dem Einsatz von KI in der Lehre, wodurch das Thema auch in zahlreichen Lehrveranstaltungen Einzug fand.

Ihre hohe Professionalität bewiesen unsere Studierenden in den Praxisprojekten mit BLAGUSS, HOFER, Mondelez und der Ottakringer Brauerei. Sie überzeugten die Auftraggeber mit kreativen und innovativen Konzepten auf Agenturniveau. Die Forschungsergebnisse aus zwei Praxisprojekten mit der Österreichischen Fußball-Bundeliga fanden großartige Resonanz beim Kooperationsevent mit dem Marketing Club Österreich zum Thema „Sportsponsoring mit Wirkung“, das Ende November in der Generali Arena des FK Austria Wien stattfand.

Besonders freut uns die Auszeichnung einer Masterarbeit zur Wahrnehmung von Nachhaltigkeitsaspekten bei Verpackungen, die von Senior Researcher David Bourdin betreut wurde, mit dem Best Paper Award. Außerdem haben wir den Excellence Club für herausragende Studierende gemeinsam mit den Studienbereichen Communication Management und Journalism & Media Management ins Leben gerufen.

Die Umsetzung der neuen Studienpläne erfolgte gemeinsam mit den bewährten Lehrenden, wobei geeignete didaktische Methoden zum Einsatz kamen. Alle wissenschaftlichen Arbeiten des Studienbereichs sind thematisch den SDGs zugeordnet. Die beste Masterarbeit und die Jahrgangsbeste des Masterstudiums wurde vom IMMQU prämiert und medial präsentiert.

Ein Highlight im Jahr 2024 war die Reakkreditierung der Studiengänge durch den internationalen Berufsverband RICS. Dabei wurden nach Prüfung der Studienpläne, der wissenschaftlichen Arbeiten und des Qualitätsmanagements auch Studierende und Lehrende über ihre Erfahrungen befragt. Besonders positiv wurde die professionelle und praxisbezogene Führung der Studiengänge hervorgehoben.

Anna-Vera Deinhammers zur Gänze von Unternehmen finanzierte Stiftungsprofessur für nachhaltige Immobilienentwicklung ermöglicht eine Vertiefung der Nachhaltigkeitsaspekte in der Projektentwicklung, ein aktives Mitwirken an ÖNORMEN sowie die Teilnahme an internationalen Gremien und Veranstaltungen wie dem Forum Alpbach). Die Forschungsergebnisse werden mit den Stiftern TPA Steuerberatung GmbH, BUWOG Group GmbH, LENIKUS Immobilien GmbH, Erste Bank und Raffeisenbank International geteilt und fließen in die Lehre im Studienbereich Real Estate Management ein.

Auf einer Fachexkursion in Kooperation mit der FH HLSU Luzern besichtigten unsere Studierenden Projekte in Zürich und Luzern. Studierende der Hochschule Luzern erwiderten den Besuch und kamen zu uns nach Wien.

Durch monatliche Besichtigungen von Immobilienprojekten erhielten die Studierenden wertvolle Einblicke in laufende Projekte unterschiedlicher Assetklassen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Beim zweiten Digitalisierungstag des Studienbereichs mit vielen Praxispartnern konnten die Studierenden für ihre beruflichen Aufgaben nützliche Anregungen mitnehmen.

Alle Mitarbeitenden des Studienbereichs publizieren in Fachmedien und werden gern für Vorträge und Diskussionen angefragt.

Trotz wirtschaftlich schwieriger Rahmenbedingungen, weiterhin hoher Inflation und geopolitischer Unwägbarkeiten ist die Reiselust ungebrochen. Die Zahl von Privat- und Geschäftsreisen ist gleichermaßen hoch; Abstriche machen die Reisenden höchstens bei den Ausgaben vor Ort. Für Tourismusunternehmen war das Jahr 2024 von den großen Themen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Mitarbeitende bestimmt.

Diese grundlegenden Themen haben auch die Aktivitäten des Studienbereich in Forschung und Lehre bestimmt. Cornelia Dlabaja, unsere Stiftungsprofessorin für nachhaltige Stadt- und Tourismusforschung, hat sich gemeinsam mit Wien Tourismus dem Thema Lebensraumgestaltung und Tourismusakzeptanz angenommen. Diese Arbeit leistet einen direkten Beitrag zur Überarbeitung der Visitor-Economy-Strategie. Im Master-Studiengang wurde eine Studie zur Umwegrentabilität von Kulturausgaben einer Destination erstellt; daraus wurden dann Maßnahmen für eine Tourismusstrategie abgeleitet.

Im Bachelor-Studiengang wurde die Implementierung der neuen Studienpläne fortgeführt, unter anderem mit einem neuen Angebot: der Spezialisierung „Food Entrepreneurship“. In der dualen Studiengangs-Variante haben 2024 erstmals die Praxisphasen begonnen. Unter den inzwischen mehr als 50 Praxisbetrieben finden sich alle touristischen Leitbetriebe im Großraum Wien.

Die Digitalisierung im Tourismus wird kritisch hinterfragt und gleichzeitig von Studierenden und Lehrenden für die Entwicklung touristischer Produkte genutzt. Die künstliche Intelligenz hat sowohl in der Lehre als auch im täglichen Arbeiten Einzug gefunden und wird die Arbeit im Studienbereich langfristig nachhaltig verändern.