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Im dritten Teil unserer Search Marketing-Serie stellen wir einige Search Optimization Tools vor, wie sie SEO-Prozesse vereinfachen können und welche KPIs dabei berücksichtigt werden sollten.

Search Engine Optimization (SEO) ist definitiv zur Basisaufgabe im Online-Marketing geworden. Bislang unerreichte Zielgruppen können auf diesem Weg auch ohne „nervende“ Werbung angesprochen werden. Sind die Vorlieben und Bedürfnisse der KundInnen und InteressentInnen bekannt, sollte eigentlich gesunder Menschenverstand ausreichen, um passende Keywords zu setzen und relevante Inhalte auf der Website zu veröffentlichen. Doch in der Welt der SEO sieht es anders aus. Wir optimieren vordergründig für Suchmaschinen und nicht für Menschen, denn Suchalgorithmen bestehen aus komplexen Formeln und hunderten Variablen. Ohne passende Tools ist es nahezu unmöglich, vernünftig SEO zu betreiben. Die Frage ist nur: Welche Tools wofür? Wir stellen ausgesuchte Tools vor, die PraktikerInnen „das Leben mit SEO“ vereinfachen.

Wozu SEO-Tools?

Der Sinn von SEO-Tools ist die datenbasierte Optimierung der sogenannten „organischen Sichtbarkeit“. Im Gegensatz zu „Paid Media“ (bezahlte Werbung, z. B. Online oder Social Ads) ist dies die Sichtbarkeit „aus eigener Kraft“ im digitalen Netz, die sich durch eine UserInnen-freundliche Gestaltung und durch Top-Content ergibt. Auch hier werden Ziele definiert, die mithilfe von geeigneten KPIs wie beispielsweise dem Sichtbarkeitsindex oder dem Traffic-Value gemessen werden. Der Sichtbarkeitsindex ergibt sich grob aus dem durchschnittlichen monatlichen Suchvolumen bestimmter Keywords sowie der Position der Seite bei entsprechenden Suchanfragen. Tools wie zum Beispiel SISTRIX überprüfen dazu regelmäßig, wie sich das Ranking rund um entscheidende Keywords und der Traffic auf der Seite entwickelt. Der Traffic-Value zeigt auf, was es kosten würde, den durch eigene SEO-Maßnahmen generierten Traffic durch Paid Media (z. B. Google Ads) zu erzeugen.

„All-in-one“- oder SpezialistInnen-Tool?

Entscheidend bei der Wahl eines geeigneten SEO-Tools ist die Größe des Unternehmens, da die Anforderungen bei Einzelunternehmen bzw. KMUs anders sind als bei Großunternehmen mit eigenen, internen SEO-SpezialistInnen. KMUs zielen auf die Steigerung der Sichtbarkeit im Web ab und wählen daher meist aus gutem Grund sogenannte „All-in-one-Tools“, die die wesentlichen Basisfunktionen bieten wie etwa Webseiten- und Content-Verbesserungen sowie Wettbewerbsanalysen. Bekannte Suiten, die all das bieten, sind zum Beispiel SISTRIX oder SEMRUSH. Inhouse-SEO-SpezialistInnen haben hingegen in der Regel größere Projekte zu begleiten, bei denen sie sehr spezifische Anforderungen haben. Diese wählen daher technisch komplexere Tools wie beispielsweise Screaming Frog oder DeepCrawl. Solche Tools liefern oft noch umfangreichere Daten, sind in der Bedienung aber auch entsprechend komplexer. Entsprechend den Anforderungen und Möglichkeiten variieren daher auch die Kosten von der einfachen Gratis-Variante bis hin zu Tools, die mehr als 1.000 Euro im Monat kosten können. Die meisten SEO-Suiten bieten modulare Preissysteme, gestaffelt nach diversen On- und Offpage-Faktoren.

Keyword-Monitoring ist die Basis

Für den Aufbau einer organischen Sichtbarkeit ist die Entwicklung eines akkuraten Keyword-Sets mit für das Unternehmen bedeutungsvollen Schlüsselwörtern die Basis. Aus diesem Grund bieten die meisten Tools Keyword-Recherche-Funktionen und auch Keyword-Monitoring an. Zum Tracken von Keyword-Sets bieten sich beispielsweise AccuRanker oder der Google Keyword Planner an, der SEO-Interessierten die monatlichen Suchvolumina von Keywords und verwandte Suchbegriffe anzeigt sowie Gebotsvorschläge für Ads macht. Google Trends zeigt zudem in einem definierten Zeitverlauf, welche Suchbegriffe wann am meisten eingegeben werden. Dies ist besonders bei saisonbezogenen Produkten von Nutzen.

Der Quellcode muss „gesund“ sein

Auch die schönste Seite, der beste Content und eine gelungene Keyword-Strategie nutzen wenig, wenn gewisse technische Parameter nicht genügend berücksichtigt sind. Die Basis für diese „Technical Health“ ist die Qualität des Quellcodes. Je lesbarer dieser für die Suchmaschinen-Crawler ist, desto schneller können sie die wesentlichen Variablen an die Algorithmen zur Verarbeitung weitergeben. Der Quellcode bestimmt u. a. auch die Schnelligkeit und UserInnen-Freundlichkeit einer Seite. Zudem muss er Instruktionen für die Adaption an mobile Geräte wie Tablet und Smartphone enthalten. „Error-Seiten“ sind für Suchmaschinen ein Indikator für nachlässige Wartung. Die eigene Seite sollte daher regelmäßig technisch überprüft werden, z. B. mit Hilfe von Crawling-Tools wie etwa Screaming Frog oder Sitebulb.

Offpage-Optimierung

Die Wichtigkeit von Linkbuilding via Backlinks haben wir im zweiten Teil unserer Serie betont (hier nachlesen). SEO-Tools überprüfen daher auch die Qualität der auf meine Webseite verweisenden Links mittels Check der Popularität der Domains, sowie die Link-Anzahl und deren Veränderung im Zeitverlauf. LinkResearchTools („LRT Smart“) ist eine solche Suite, die sich genau diesem sogenannten Link-Audit widmet. Die Suite analysiert nicht nur positive Tendenzen sondern identifiziert auch schädliche Links von qualitativ minderwertigen Seiten. Dieses Tool ist allerdings recht teuer. Günstiger fährt man mit Majestic.

Praxistipp: Nutzen Sie kostenfreie Google-Tools!

Was nichts kostet, ist nichts wert? Nun, definitiv nicht bei den hier angeführten Google-Tools: Für einen Check der organischen Website-Performance schauen Sie sich einmal die Google Search Console an. Über das Tracking Ihrer Seite kann man viel mittels Google Analytics lernen. Für das Einbinden von Tags gehen Sie auf den Google Tag Manager. Und wenn Sie sich für das Visualisieren von Daten interessieren, ein Blick auf das Google Data Studio lohnt sich!

 

Im vierten und letzten Beitrag befassen wir uns mit dem spannenden Thema „Google Ads“. Hier konnten wir Head of Competence Center for Marketing und Google-Ads Experten David Dobrowsky für einen Beitrag gewinnen. Außerdem gibt unsere Alumna Nina Kasbauer, Head of Marketing bei refurbed, im Podcast-Interview Praxiseinblicke in die SEO und thematisiert den Nachhaltigkeitsgedanken durch die Reparatur von Gebrauchtgeräten.

 

Das könnte Sie auch interessieren:

>> Teil 1 I Wie funktionieren eigentlich Suchmaschinen?

>> Teil 2 I On- und Offpage-Optimierung im Search Marketing

>> Podcast-Interview mit David Dobrowsky: „Wie Unternehmen im Netz gefunden werden”

 

Kontakt:

Dr. Georg Feldmann
Head of City of Vienna Competence Team for the Digitalization of Communication
M: +43 690 40476118
georg.feldmann@fh-wien.ac.at

Mag.a Melanie Gratzer
Coordinator Marketing Communications
M: +43 690 40476 080
melanie.gratzer@fh-wien.ac.at

 

Foto: © Adeolu Eletu I Unsplash