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Lösungsbegabung als Innovationstreiber und Mut zu mehr Possibilismus

3. Mai 2021

Univ. Prof. Dr. Markus Hengstschläger, renommierter Genetiker und Leiter der Academia Superior – Gesellschaft für Zukunftsforschung, erklärte in der Keynote des Studienbereichs Communication Management, wie man Lösungsbegabung fördern kann und warum Possibilisten Innovationen besser vorantreiben können.

Ist die Zukunft vorhersehbarer oder unvorhersehbarer geworden? Wie kann man mit Unsicherheit umgehen und welche Rolle spielt dabei Lösungsbegabung? Diesen Fragen widmete sich Univ. Prof. Dr. Markus Hengstschläger am 26.4.2021 in seiner Keynote für den Studienbereich Communication Management der FHWien der WKW. Die gute Nachricht zuerst: Lösungsbegabung ist zwar genetisch mitbestimmt, aber jeder kann sie bei sich trainieren! Die schlechte Nachricht: Ohne Training geht gar nichts! Der renommierte Genetiker und Vorstand des Instituts für Medizinische Genetik der Medizinischen Universität Wien stellt klar: „Gene sind das Werkzeug, aber die Nuss muss jeder selbst knacken!“

Innovationen gefragt? – Weg vom Durchschnitt!

Ist ein rundes, lila-farbenes Haus mit rosa Türen ohne Fenster noch ein Haus? – Kinderzeichnungen scheinen naiv, bergen aber höchstes Innovationspotenzial, das oft übergangen wird. Das Durchschnittshaus der heutigen Zeit schaut natürlich anders aus, aber wir korrigieren unsere Kinder viel zu sehr in Richtung Mainstream, meint der Leiter der Gesellschaft für Zukunftsforschung. Aber wissen wir denn, welche Art von Häusern in Zukunft wirklich benötigt wird? Er plädiert daher dringend für eine Ausgewogenheit zwischen gerichtetem Wissen (z.B. a²+b²=c² oder Penicillin tötet Bakterien) und ungerichtetem Wissen („Soft Skills“ wie Kreativität, soziale Kompetenz, Resilienz). Das sollte bereits im Kleinkindalter trainiert werden, um Lösungsbegabung zu fördern und Innovationen voranzutreiben. Hengstschläger ruft dazu auf, diese neue Art des Wissenserwerbs dringend in unser Bildungssystem zu integrieren, um in Zukunft auch wirtschaftlich mit innovativen Staaten wie Schweden oder der Schweiz mithalten zu können.

Innovativ „im Schlaf“? – Und warum es mehr Possibilisten geben sollte!

Die besten Ideen kommen, wenn man gerade an nichts denkt? Die Gehirnforschung zeigt, dass der „Stand-by“-Modus („tun, aber nicht denken“) des Gehirns optimale Voraussetzung für die Aktivierung der Gehirnregion names „Default mode network“, und somit für Kreativität und Innovation ist, erklärt Markus Hengstschläger. Spazierengehen, joggen, Aktivitäten, die ohne „Nachdenken“ betrieben werden, eignen sich am besten, um neue Ideen zu generieren. Nur stellt sich dann die Frage: umsetzen – ja oder nein? Dabei ist die Angst vor Fehlschlägen „Part of the game“. Der angeborene Mechanismus lässt uns fokussierter, konzentrierter voranschreiten und uns auch bei Neuland die richtigen Entscheidungen treffen, erläutert der Genetiker. Hier sind die Possibilisten gefragt, die den Schritt wagen und an die Möglichkeit des Erfolgs glauben, auch wenn dieser mit Risiko behaftet sein sollte. Das sind unsere InnovatorInnen der Zukunft – machen wir es möglich!

Die Keynote wurde vom Competence Center for Marketing unter der Leitung von David Dobrowsky für den Studienbereich Communication Management organisiert. Vielen Dank an Univ. Prof. Dr. Markus Hengstschläger für seinen spannenden Vortrag! Möchten Sie weitere Details zu diesem Thema erfahren? Diese finden Sie in seinem Buch: „Die Lösungsbegabung: Gene sind nur unser Werkzeug. Die Nuss knacken wir selbst!“

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