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Digitale Assistenzsysteme sind noch nicht in den Laboren eingezogen

17. März 2022
Digitale Assistenzsysteme für die biomedizinische Forschung
Fotocredit: © Julia Koblitz auf unsplash.com

Ein Nebeneffekt der digitalen Transformation von Arbeitsumgebungen ist eine Flut an verfügbarer Informationen. Ausgelöst durch die vielfältigen digitalen Kommunikationsformen und mobilen Geräte, klagen viele Werktätige über ein „zu viel“ an Information, aus der relevante Daten gefiltert werden müssen. Dies stört die Effizienz der Arbeitsabläufe, die Kreativität der Angestellten und damit die Qualität des Arbeitsergebnisses.

Paradoxerweise sorgt das Gegenteil – von Informationen abgeschnitten sein – im Bereich der biomedizinischen Forschung für die gleichen Effekte. Sicherheitstechnische Barrieren zwischen Laborarbeitsplatz und Büroinfrastruktur erschweren einen reibungslosen Arbeitsablauf von der Datensammlung über die Informationsverarbeitung bis zum Erkenntnisgewinn – dem grundlegenden Prinzip der Wissenschaft. Um diesen Schwierigkeiten entgegenzuwirken, die auch den kreativen Prozess der wissenschaftlichen Arbeit einschränken, wurden in den vergangenen Jahren unterschiedliche digitale Assistenzsysteme für den Laboreinsatz entwickelt.

Die von Gerald Schneikart, Researcher am Institute for Digital Transformation and Strategy (IDS) der FHWien der WKW, untersuchten Konzepte und Lösungen decken eine Vielzahl von Bereichen der Laborarbeit ab.

  • Automatisierung von sich wiederholenden Arbeitsschritten
  • elektronische Laborbücher und Pipettierhilfen
  • Touchscreengeräte für Büroarbeiten im Laborbereich
  • Augmented Reality-Brillen zur Informations-Visualisierung
  • Sprachassistenzsysteme zur Geräte- und Zugangssteuerung

Alle untersuchten Anwendungen eint das Ziel, die Effizienz und Qualität der Forschung sowie die Reproduzierbarkeit von Experimenten zu verbessern. Auch wenn die untersuchten digitalen Assistenzsysteme für die biomedizinische Forschung konzipiert wurden, sind diese mit Adaptionen auch auf andere Laborsituationen anwendbar. Trotzdem kann eine breite Anwendung der zumeist disruptiven Technologien in Forschungseinrichtungen bislang nicht beobachtet werden. Einerseits wird das mit der noch fehlenden Marktreife einiger digitaler Assistenzkonzepte begründet. Andererseits scheitert die Anwendung von einsatzbereiten Lösungen vor allem an den entstehenden Kosten und einer teilweisen Inkompatibilität mit bereits etablierten Systemen.

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