„Werte sind nicht verhandelbar!“ sagt Peter Kaiser, stellvertretender Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes. Er stellte Strategie und Wirkung der größten humanitären Hilfsorganisation des Landes interessierten Studierenden vor.
Mit seinem Leitgedanken hat Peter Kaiser die Studierenden des Bachelorstudiengangs Unternehmensführung – Entrepreneurship im Rahmen der Ringvorlesung „Strategisches Management“ für das Thema „Wertebasierte Führung beim Österreichischen Roten Kreuz“ begeistert.
Peter Kaiser ist seit 2019 stellvertretender Generalsekretär des ÖRK und kennt die größte humanitäre Hilfsorganisation Österreichs seit 25 Jahren: Rund 75.000 Freiwillige engagieren sich aus Überzeugung – ohne Bezahlung. Über 1 Million Menschen spenden regelmäßig.
Was motiviert so viele Menschen, sich in den Dienst der Gesellschaft zu stellen? Wie gelingt es, eine Organisation mit so vielen Freiwilligen und Hauptamtlichen auf gemeinsamen Werten aufzubauen – und zu führen?
Die Bedeutung der Grundwerte im humanitären Einsatz
Peter Kaiser führte die Studierenden auf eine Reise durch die Geschichte des Roten Kreuzes, angefangen bei der Schlacht bei Solferino, über die Vision des Gründers Jean Henry Dunant (1864) bis hin zu den sieben Grundsätzen: Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität.
Diese Prinzipien sind das Fundament für das Handeln und die strategische Ausrichtung des ÖRK. Sie machen deutlich, warum Vertrauen, Vorbildwirkung und gemeinsame Werte in einer Organisation mit so vielen Freiwilligen essenziell sind.
Herausforderungen in einer BANI-Welt – Werte als Orientierungshilfe
Peter Kaiser beleuchtete aber auch die aktuellen Herausforderungen unserer Welt – geprägt von Brüchigkeit, Angst, Nicht-Linearität und Unverständlichkeit / Incomprehensible (BANI). Hier zeigt sich: Wertebasierte Führung ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Sie schafft Stabilität und Orientierung in unsicheren Zeiten.
Learnings der Studierenden:
- Führung funktioniert beim Roten Kreuz nicht über Anweisungen, sondern über Vertrauen, Vorbildwirkung und gemeinsame Werte. Gerade in einer Organisation mit so vielen Freiwilligen wird deutlich: „Nur wer überzeugt ist, kann andere überzeugen.“
- „Führung beginnt in den kleinen Dingen“– im respektvollen Miteinander, in Entscheidungen, die nicht nur wirtschaftlich, sondern menschlich gedacht sind.
Gerade für angehende Führungskräfte im Bereich Unternehmensführung war der Vortrag besonders wertvoll, da er gezeigt hat, wie essenziell gelebte Werte für nachhaltigen Führungserfolg – auch außerhalb klassischer Unternehmenskontexte – sind.
Danke an Peter Kaiser für die Einblicke und die Inspiration, an die Studierenden für Ihr Interesse und die vielen Fragen und an Martina Zöbl für die Organisation!