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Campus-Blog & News

Personalisierte News auf Social Media lässt Menschen auseinanderdriften

28. November 2025

Kommunikationsforschende der FHWien der WKW stellten ihre Studie zur Mediennutzung der 18- bis 30-Jährigen bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft in Münster vor.

Insbesondere junge Menschen nutzen sozial Medien häufig als Nachrichtenquelle. Soziale Medien sind jedoch kein gleichwertiger Ersatz für traditionelle Nachrichtenmedien, z. B.: für Wissen über politische Themen. Gleichzeitig ist die Auffassung, was Journalismus ist, bei jungen Leuten weiter gefasst als bei Älteren.

Vor diesem Hintergrund führten Gisela Reiter, Andreas Hess und Marian Adolf vom Department of Communication der FHWien der WKW 48 leitfadengestützte persönliche Interviews in der Altersgruppe 18- bis 30-Jähirge aller Bildungsniveaus durch. Voraussetzung war, dass diese keinen Beruf in der Kommunikationsbranche besetzen. Die Ergebnisse ihrer Studie zur Mediennutzung stellten sie Anfang November 2025 bei der Tagung der Mediensoziologie (DGPuK) an der Universität Münster vor:

  • Die Befragten bewegen sich in stark personalisierten Informationswelten, die durch Algorithmen sowie individuelle und soziale Zugehörigkeiten gesteuert werden.
  • Algorithmen werden von den Befragten als hilfreich empfunden, auch wenn sie sich der eingeschränkten Vielfalt an Themen und kritischen Perspektiven wie Manipulation und Verlust der Glaubwürdigkeit bewusst sind.
  • News Avoidance – also die absichtliche Vermeidung von Nachrichten – zeigt sich bei den Befragten als bewusste Strategie, um sich emotional zu entlasten und dem Überangebot negativer oder belastender Nachrichten zu entgehen.

In der anschließenden Fachdiskussion wurden Themen wie das intrinsische Informiert-Sein-Wollen und die Gefahr des Verlernens von Nachrichtenkonsum behandelt. Alarmierend sei dabei die Konsequenz eines Rückgangs gemeinsamer Gesprächsthemen durch die fragmentierten Informationswelten. Marian Adolf verweist dabei auf den gesellschaftlichen Impact der Medienentwicklung:

„Die neue Vielfalt an Inhalten, Formen und Akteuren bietet eine Fülle an originellem (und weniger originellem) Content, schafft es aber immer weniger, die Menschen zusammenzubringen.”

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