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Campus-Blog & News

Modern Family Succession und nachhaltiges Unternehmertum

8. Oktober 2025

Maija Worek aus dem Studienbereich Management & Entrepreneurship präsentierte auf der Interdisciplinary European Conference on Entrepreneurship Research (IECER) in Reykjavík zwei Vorträge mit Ergebnissen einer laufenden Studie über Nachhaltigkeitseinstellungen von Studierenden und dem Einfluss moderner Familienstrukturen auf Familienunternehmen.

  • Wie lassen sich Nachhaltigkeit und Unternehmertum miteinander vereinbaren?
  • Welchen Einfluss haben moderne Familienformen auf die Unternehmensnachfolge?

Mit diesen Fragestellungen vertrat Dr. Maija Worek die FHWien der WKW auf der IECER-Konferenz vom 12. bis 15. September 2025 in Reykjavík. Dabei lieferte sie Einblicke in die laufende Forschung.

Nachhaltige Unternehmensführung als Hemmschuh für Gründungen?

In ihrem ersten Vortrag stellte sie die Ergebnisse einer laufenden Studie aus dem Studienbereich Management & Entrepreneurship vor. Diese untersucht, welchen Einfluss Nachhaltigkeitseinstellungen auf unternehmerische Aktivitäten von Studierenden haben. Die Analyse einer Stichprobe von 506 Studierenden des ersten Semesters zeigt: Je stärker die Nachhaltigkeitsorientierung, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Studierenden selbstständig sind oder dies in Zukunft anstreben.

Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass Initiativen zur Selbstständigkeit oft erst im Laufe des Studiums entstehen. Dabei könnten Zielkonflikte zwischen nachhaltiger Unternehmensführung und klassisch profitorientiertem Unternehmertum als Hemmnis empfunden werden. Die Studie wurde mit Diana Muslimova und Manfred Schieber ausgearbeitet.

Patchwork-, Regenbogen-, Scheidungs- oder Ein-Eltern-Familienunternehmen

Der zweite Vortrag befasste sich mit einem bislang wenig beachteten Thema: dem Einfluss moderner Familienstrukturen auf Familienunternehmen. Während sich die gesellschaftlichen Realitäten längst verändert haben, spiegelt sich das in der Forschung bisher kaum wider. Patchwork-, Regenbogen-, Scheidungs- oder Ein-Eltern-Familien sind in Unternehmerhaushalten keine Seltenheit, werden in der Wissenschaft aber nach wie vor selten thematisiert.

Im Vortrag wurde ein theoretisches Modell vorgestellt, das in einem Praxisprojekt betrachtet wird. Maija Worek arbeitet gemeinsam mit Prof. Birgit Felden und Prof. Michael Graffius von der HWR Berlin an einem praxisorientierten Buch. Mithilfe von Single-Case-Studien wird darin untersucht, wie unterschiedliche familiäre Konstellationen unternehmerische Entscheidungen und Nachfolgeprozesse prägen.

Mit rund 150 Teilnehmenden aus europäischen und nordamerikanischen Hochschulen bot die IECER-Konferenz eine Plattform für den interdisziplinären Austausch über Entrepreneurship-Forschung. Darüber hinaus gab es andere Formate wie ein DoktorandInnen-Kolloquium und eine „Meet the Editors“-Session mit Vertreterinnen von 15 führenden Journals.