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Campus-Blog & News

Krieg in den Medien

8. Oktober 2025

Auf der renommierten „Future of Journalism“ (FoJ) Konferenz 2025 präsentierten Forschende des Department of Communication (DoC) eine Studie zum Thema Vertrauen und Glaubwürdigkeit in Kriegsberichterstattung.

Andreas Hess, Marian Adolf und Gisela Reiter bei der „Future of Journalism“ (FoJ) Conference 2025 in Cardiff (Großbritannien)
Andreas Hess, Marian Adolf und Gisela Reiter bei der „Future of Journalism“ (FoJ) Conference 2025 in Cardiff (Großbritannien)
Gisela Reiter präsentiert Studienergebnisse zu Glaubwürdigkeit und Vertrauen in der Kriegsberichterstattung. Mediennutzungsmuster junger Menschen in Österreich
Gisela Reiter präsentiert Studienergebnisse zu Glaubwürdigkeit und Vertrauen in der Kriegsberichterstattung. Mediennutzungsmuster junger Menschen in Österreich

Der auf der Tagung an der Universität Cardiff (Großbritannien) präsentierte Beitrag untersuchte, wie junge Erwachsene in Österreich Medienberichten über Kriege – insbesondere über den Ukrainekrieg – in den sozialen Netzwerken begegnen. „Gerade anhand von Kriegsberichterstattung lassen sich die wachsenden Herausforderungen des zeitgenössischen Journalismus durch Zensur, Propaganda und eingeschränkten Zugang gut untersuchen“, stellte die Studienleiterin Gisela Reiter fest.

Unterschiedliche Erwartungshaltung und bewusste Nachrichtenvermeidung

Die qualitative Studie von Reiter und ihren DoC-Kollegen Marian Adolf und Andres Hess zeigt, dass es Unterschiede in den Erwartungen an öffentlich-rechtliche und private Medien auf sozialen Plattformen gibt. Im Zusammenhang mit Kriegsberichterstattung werden eine fehlende Ausgewogenheit, mangelnde Transparenz und unklare Zahlen zu Opfern besonders kritisch gesehen. Während private Medien tendenziöser wahrgenommen werden, schätzen viele NutzerInnen ihre Unabhängigkeit von staatlichen Institutionen. Insgesamt herrscht eine gewisse Medienmüdigkeit, die oft mit bewusster Nachrichtenvermeidung einhergeht, da die überwiegende Nachrichtenlage als zu negativ und belastend wahrgenommen wird.

„Konflikte im Journalismus: Widerstand, Kampf und Perspektiven“

Die „Future of Journalism (FoJ) Conference“ ist eine akademische Konferenz, die alle zwei Jahre an der Universität Cardiff stattfindet. Sie befasst sich mit Herausforderungen und Innovationen im Journalismus. Zu den jüngsten Themen gehörte „Conflicting Journalisms: Resistance, Struggle and Prospects“ (Konflikte im Journalismus: Widerstand, Kampf und Perspektiven) im Jahr 2025. Die Konferenz bringt Wissenschaftler zusammen, um Themen wie KI im Journalismus, politische Polarisierung, Desinformation und nachhaltige Geschäftsmodelle zu diskutieren.