Was bedeutet Ethik in Zeiten von KI, digitaler Transformation und komplexer Führungssysteme? Dieser Frage widmeten sich rund 70 Master-Studierende im Studiengang Executive Management im Rahmen der Lehrreihe „Interdisciplinary Reflections“. Zu Gast war Katja Rausch, Gründerin von The House of Ethics™, Tech-Consultant, Autorin und Dozentin an der Sorbonne Management School in Paris.
Die renommierte Expertin präsentierte mit Swarm Ethics™ ein innovatives ethisches Konzept, das auf kollektiver Intelligenz, Systemtheorie und digitaler Praxis basiert – hochrelevant für Führungskräfte, die heute in vernetzten, dynamischen Organisationen Verantwortung tragen.
Warum Swarm Ethics™ für angehende Führungskräfte entscheidend ist
In Unternehmen, die zunehmend dezentral, digital und agil arbeiten, reicht klassische Top-Down-Ethik nicht mehr aus. Swarm Ethics™ bietet dafür einen tragfähigen Rahmen: Es betrachtet Ethik als emergentes, sich selbst organisierendes System, das auf der Interaktion vieler individueller moralischer Perspektiven („moral molecules“) basiert. Wie in einem Schwarm agieren Einzelne koordiniert, ohne zentrale Steuerung – solidarisch, adaptiv und bewusst. Daraus entstehen gemeinsame Normen, die nicht festgeschrieben sind, sondern sich im Kollektiv entwickeln.
Was hinter dem Konzept steckt
Der zugrunde liegende Vergleich mit Schwarmintelligenz stammt aus der Biologie: Ein Schwarm von Vögeln, Fischen oder Drohnen agiert synchron, ohne zentralen Dirigenten – durch Informationsaustausch und situatives Reagieren.
Übertragen auf Ethik bedeutet das: Normen entstehen nicht durch starre Regeln, sondern durch die bewusste, kontinuierliche Aushandlung in Netzwerken – ob in Organisationen, Communities oder der Gesellschaft. Ethik wird so praxisnah, dynamisch und kontextsensibel.
Ihre zentrale These: „Ethik muss nicht schwer, sondern relevant sein.“ Und sie muss mit der Realität Schritt halten – technologisch wie gesellschaftlich.
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