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Campus-Blog & News

Digitale Einsamkeit und Liebe zur KI: Journalismus Nachwuchspreise 2025 verliehen

1. Oktober 2025

Am 29. September 2025 vergab die FHWien der WKW zum siebten Mal den Journalismus Nachwuchspreis. Insgesamt wurden 82 Beiträge von NachwuchsjournalistInnen aus ganz Österreich eingereicht. Die prämierten Arbeiten spiegeln Themen aus den Lebensrealitäten der jungen JournalistInnen wider. Dabei greifen sie gesellschaftliche Entwicklungen auf und bringen neue Perspektiven in die öffentliche Debatte ein.

Die FHWien der WKW hat 14 Talente mit dem Journalismus Nachwuchspreis 2025 ausgezeichnet. Das Foto zeigt die Preisträgerinnen und Preisträger mit Mitgliedern der Jury sowie Vertreterinnen und Vertretern der Medienpartner.
Die FHWien der WKW hat 14 Talente mit dem Journalismus Nachwuchspreis 2025 ausgezeichnet. Das Foto zeigt die Preisträgerinnen und Preisträger mit Mitgliedern der Jury sowie Vertreterinnen und Vertretern der Medienpartner. ©Markus Hechenberger/FHWien der WKW
Durch die Preisverleihung führte Moderator Patrick Sieber, selbst Journalismus-Student an der FHWien der WKW. ©Markus Hechenberger
In der Kategorie Radio & Audio überzeugte das Feature „Digital Loneliness – About reconnecting with the real world“ von Hanna Kastner, Isis Lauermann, Anke Mandl, Emily Patek, Sarah Roland und Clemens Schreiber. ©Markus Hechenberger
Den Preis in der Kategorie TV & Video erhielten Lea Perhab, Stephanie Pontasch und Katharina Nachbaur für „Verliebt in die KI“. Den Preis überreichte Konrad Mitschka vom ORF Public-Value-Komeptenzzentrum. ©Markus Hechenberger
In der Kategorie Text zeichnete die Jury Simon Altorff für seine Reportage „Schwarzer Schellack und Fischsuppe“ aus. Die Ehrung übernahm Nana Siebert, stellvertretende Chefredakteurin bei Der Standard. ©Markus Hechenberger
In der Kategorie Multimedia siegte der Beitrag „Letzte Station: Mensch“ von Melissa Untersmayr, Irina Wittmann und Lisa Marie Wögerbauer. Überreicht wurde der Preis von Christoph Schwarz, stellvertretender Chefredakteur beim Kurier. ©Markus Hechenberger
Der Preis für die beste Abschlussarbeit ging an Felix Kohlschütter für „Das Baskenland – Konflikt um Sprache, Land und Kultur“. Den Preis überreicht Sieglinde Martin, Head of Department of Communication an der FHWien der WKW. ©Markus Hechenberger

Bei der Verleihung der Journalismus Nachwuchspreise standen Arbeiten zu gesellschaftlich relevanten Themen im Mittelpunkt: von digitaler Einsamkeit und Beziehungen zu künstlicher Intelligenz über eindrückliche Portraits eines Klavierbauers sowie eines Pflegers auf der Palliativstation bis hin zu kultureller Identität im Baskenland.

Mit dem Preis fördert die FHWien der WKW junge JournalistInnen und bietet ihnen eine Plattform, um ihre Arbeiten der Branche und einem größeren Publikum zu präsentieren. Vergeben wurden die Preise erneut mit Unterstützung durch Partner aus der Branche. Durch die Veranstaltung führte Moderator Patrick Sieber, selbst Journalismusstudent an der FHWien der WKW.

Digitale Einsamkeit und Liebe zur KI

In der Kategorie Radio & Audio überzeugte das Feature „Digital Loneliness – About reconnecting with the real world“ von Hanna Kastner, Isis Lauermann, Anke Mandl, Emily Patek, Sarah Roland und Clemens Schreiber. Der Beitrag widmet sich dem Phänomen der digitalen Einsamkeit und macht anhand von Gesprächen mit Jugendlichen und Fachleuten deutlich, wie soziale Medien und KI-Chatbots Beziehungen verändern – und wie Betroffene neue Wege zu echten Begegnungen finden. Der Beitrag in voller Länge kann Online bei Radio Radieschen gehört werden.

Den Preis in der Kategorie TV & Video erhielten Lea Perhab, Stephanie Pontasch und Katharina Nachbaur für Verliebt in die KI. Der Beitrag begleitet eine Protagonistin, die KI-Apps auf ihre Tauglichkeit als Beziehungspartner testet, und stellt eine Frage, die romantisch wie beunruhigend zugleich ist: Ist die Liebe der Zukunft programmiert – oder bleibt sie ein menschliches Abenteuer?

Klavierwerkstatt als Kulturraum

Auch die anderen prämierten Arbeiten rückten das Nachdenken über Menschlichkeit ins Zentrum. In der Kategorie Text gewann Simon Altorff mit „Schwarzer Schellack und Fischsuppe“. Seine Reportage porträtiert den Wiener Klavierbaumeister Bernhard Balas, dessen Werkstatt nicht nur ein Ort für die Restaurierung historischer Instrumente ist, sondern auch als sozialer Treffpunkt und Kulturraum dient. Der Beitrag kann Online bei „Das Feuilleton“ nachgelesen werden.

Multimedia-Preis für Einblicke in die Palliativstation

In der Kategorie Multimedia siegte der Beitrag Letzte Station: Mensch von Melissa Untersmayr, Irina Wittmann und Lisa Marie Wögerbauer. Die Reportage begleitet einen diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger in seinem Arbeitsalltag auf der Palliativstation im AKH Wien. Eindrücklich und behutsam machen die AutorInnen erfahrbar, wie sehr der Mensch im Zentrum seiner Arbeit steht und Menschlichkeit bleibt, auch dort, wo das Leben endet.

Magazin über kulturelle Identität im Baskenland

Der Preis für die beste Abschlussarbeit ging an Felix Kohlschütter für Das Baskenland – Konflikt um Sprache, Land und Kultur“. Er untersuchte, wie eng Identität, Politik und Geschichte in einer Region verwoben sind, die bis heute um Selbstverständnis ringt. Seine Arbeit ist als Printdossier im Magazin-Stil gestaltet und beleuchtet in Reportagen, Interviews und Analysen die kulturellen und politischen Spannungen im Baskenland.

Junge Journalistinnen und Journalisten beim Berufseinstieg unterstützen

Der Journalismus Nachwuchspreis ist je Kategorie mit 500 Euro dotiert und wurde auch 2025 mit Unterstützung von Partnern aus der Branche vergeben. „Der Standard“ sponserte wie im Vorjahr die Kategorie Text; die Ehrung übernahm die stellvertretende Chefredakteurin Nana Siebert. Der „Kurier“ zeichnete die Gewinnerinnen in der Kategorie Multimedia aus; überreicht wurde der Preis vom stellvertretenden Chefredakteur Christoph Schwarz. Erstmals als Medienpartner dabei war der ORF, der die beiden Kategorien Radio & Audio sowie TV & Video unterstützte. Die Preise übergab Konrad Mitschka vom Public-Value-Kompetenzzentrum des ORF. Ein weiterer neuer Partner war die Österreichische Medienakademie (ÖMA). Sie stellte in der Kategorie Beste Abschlussarbeit als Preis einen Seminarplatz zur Verfügung – zusätzlich zum von der FHWien der WKW vergebenen Preisgeld.

Jury aus Medienprofis und Fachleuten der FHWien der WKW

Die eingereichten Arbeiten wurden von einer fachkundigen Jury bewertet. Zu ihr gehörten vom Studienbereich Journalism & Media Management der FHWien der WKW dessen Leiterin Daniela Süssenbacher sowie die FachbereichsleiterInnen Regula Blocher, Carola Leitner, Martin Reichenauer und Karina Schwann. Außerdem zählten acht unabhängige JournalistInnen zur Jury. In der Kategorie Radio & Audio entschieden Bea Sommersguter und Matthias Däuble (beide Ö1), in der Kategorie TV & Video waren Ed Moschitz (ORF) und Christine Grabner im Einsatz. Den Siegertext wählten Wolfgang Sablatnig (Tiroler Tageszeitung) und Julia Ortner (ORF) aus. Über die Auszeichnung im Bereich Multimedia entschieden Yvonne Widler (Kurier) und Max Miller (Profil).

Weitere Eindrücke von der Preisverleihung finden Sie hier:

 

Über den Journalismus Nachwuchspreis – Die Auszeichnung für JournalistInnen in Ausbildung:

Journalismus bedeutet, Fragen zu stellen, Geschichten zu erzählen und neue Perspektiven sichtbar zu machen. Damit Journalismus Wirkung entfalten kann, braucht es Öffentlichkeit – eine Bühne, auf der Relevanz sichtbar wird. Der Journalismus Nachwuchspreis der FHWien der WKW bietet angehenden JournalistInnen diese Bühne: für Qualität, Kreativität und Relevanz.

Der Preis richtet sich an alle angehenden JournalistInnen, die im Laufe des vergangenen Jahres eine journalistische Ausbildung in Österreich absolviert haben bzw. aktuell absolvieren und zum Zeitpunkt der Einreichung mind. 18 Jahre alt sind. Eingereicht werden können journalistische Arbeiten, die im Rahmen einer Ausbildung an einer österreichischen Hochschule, Akademie, Lehrredaktion oder an einer sonstigen Ausbildungsinstitution mit journalistischem Schwerpunkt entstanden sind.

Die FHWien der WKW plant den Journalismus Nachwuchspreis auch in Zukunft weiterzuführen, um die journalistische Ausbildung in Österreich sowie den Berufseinstieg junger JournalistInnen nachhaltig zu unterstützen. Mit gesellschaftlich relevanten Themen bewiesen die diesjährigen GewinnerInnen, dass sie am Puls der Zeit agieren und wichtige Perspektiven in die Branche einbringen. Wir gratulieren allen PreisträgerInnen recht herzlich!