DigiPharmaLogNet

Hier setzt ein geplantes KI-basiertes Routingsystem von Fraunhofer Austria an. Langfristiges Ziel ist es, den FahrerInnen eine optimale Route vorzuschlagen, die sich nicht nur der Destination, sondern auch den transportierten Medikamenten anpasst. Über eine Cloud-Software werden die Boxen zudem selbstständig mit den Regalen der Pharmalogistikunternehmen kommunizieren.

„Wir arbeiten an einer smarten Infrastruktur auf Basis der Mehrwegbox“, erklärt Schneikart. So hat das Start-up BOOXit bereits Patente für die Boxen und die dazugehörige Robotik angemeldet.

Zusätzlich sollen Sensoren kontinuierlich die Position und die Innentemperatur der Boxen erfassen und bei Bedarf auch Feuchtigkeit oder Erschütterungen messen. Die dafür notwendigen industriellen Softwarekomponenten liefert das Internet-of-Things Start-up Compunity. Um das derzeit verwendete, aber wenig umweltfreundliche Trockeneis zu ersetzen, steuerte das Wiener Start-up temprify neuartige Kühlakkus bei und entwickelte mit BOOXit einen ersten Prototyp einer Mehrweg-Kühlbox. Für die Praxistauglichkeit standen Lassmann Pharma Logistics und Richter Pharma als potenzielle Erstanwender und Experten zur Verfügung, um die realen Anforderungen an eine smarte Transportbox für den täglichen Einsatz zu erheben.

In der Endausbaustufe wird das System den Schwund oder das Verfallen von Medikamenten vermindern, Zeit und Kosten sparen und den ökologischen Fußabdruck durch kürzere Wege und weniger Verpackungsmaterial reduzieren. Nicht nur die Umwelt, sondern auch die MitarbeiterInnen werden durch physische und digitale Assistenzsysteme entlastet.

Um diese Zukunftsvision auf eine wirtschaftlich tragfähige Basis zu stellen, hat das IDS der FHWien der WKW erste theoretische Geschäftsmodelle berechnet und veröffentlicht. Diese zeigen, dass sich die Kosten für eine Systemumstellung der im Rahmen von DigiPharmaLogNet entwickelten Prototypen innerhalb eines Jahres amortisieren würden.