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Alumni Stories

Stefan Lenglinger

Stefan Lenglinger hat 2015 das Bachelor-Studium Journalismus & Medienmanagement abgeschlossen und absolvierte im Anschluss das Master-Studium Internationale Entwicklung. Durch ein Praktikum kam er zum ORF und arbeitete dort seitdem in unterschiedlichen Redaktionen. Nach Einsätzen bei „Bürgeranwalt“, „Heimat, fremde Heimat“, „Report“, „Sommergespräche“ und „Magazin 1“, präsentiert er seit 2020 die „ZIB“-Sendungen in ORF 1.

 

 

© ORF

Warum hast du dich damals für das Studium beworben?

Die Online-Beschreibungen über Inhalt und Ablauf des Studiums haben mich angesprochen. Die starke Praxisorientierung und die erfahrenen Vortragenden erschienen mir genau das Richtige, um mich für einen Weg in diesem Berufsfeld zu bilden.

Welche Praktika hast du im Rahmen des Studiums gemacht?

Ich habe ein Praktikum in der Magazine-Abteilung des ORF gemacht, in der Redaktion der Sendung “BürgerAnwalt”.

Was machst du jetzt und wie bist du dorthin gekommen?

Ich arbeite als Moderator und Redakteur für die Zeit im Bild. Seit Mitte 2015 bin ich journalistisch für den ORF tätig. Es war von Beginn an mein Wunsch, eines Tages in der Information zu arbeiten. Ich hatte das Glück, dass ich von vielen erfahrenen Menschen in unterschiedlichen Redaktionen des ORF lernen durfte. Mehrere meiner ChefInnen haben mich gefördert.

Was ist dir von der FH in Erinnerung geblieben?

In besonderer Erinnerung bleibt mir das TV-Atelier, in dem wir in einer kleinen Gruppe eine Sendung entworfen und produziert haben – vom Titel bis zu den Inserts. Wir konnten uns in jedem Bereich der TV-Produktion ausprobieren. Und wir hatten auch als Gruppe viel Spaß.

Welche Lehrinhalte von der FH kannst du in deinem jetzigen Job gut gebrauchen?

Die praktischen Teile des Studiums, das TV-Atelier, aber auch jene Vorlesungen, in denen es um das Verfassen von Texten ging, haben mir sehr geholfen, journalistische Fähigkeiten zu entwickeln. Und an den einen oder anderen Tipp, den uns die Vortragenden mitgegeben haben, denke ich noch oft.

Hat sich dein Berufswunsch, den du als Erstsemestriger hattest, erfüllt?

Als ich mit dem Studium begonnen habe, war es mein Wunsch, eines Tages für eine Zeitung zu schreiben. Insofern nein, aber ich bin mehr als glücklich mit dem Job, den ich jetzt habe.

Wie erlebst du die (österreichische) Medienlandschaft und wie wird sie in 20 Jahren aussehen?

Die Arbeitsbedingungen in der österreichischen Medienlandschaft sind gerade für EinsteigerInnen meist nicht einfach. Aber ich erlebe in vielen Medien absolute Top-JournalistInnen, die allen Hindernissen zum Trotz jeden Tag phänomenale Arbeit leisten.

Seitdem ich im Journalismus bin, höre ich, dass es die klassischen Medien nicht mehr lange geben wird – TV, Radio, Zeitung sei veraltet und alles spielt sich im Internet ab. Es stimmt, dass sich das Nutzungsverhalten sehr schnell und radikal verändert hat, sich stark ins Digitale verschiebt. Aber ich glaube, dass etablierte Medien, die ihre Erfahrung und Glaubwürdigkeit mit dem Mut für neue Formate verbinden, auch in 20 Jahren noch zu den besten journalistischen Produkten zählen können. Man sieht es am Beispiel der New York Times. Eine klassische Tageszeitung, die inzwischen ein erfolgreicheres Online-Angebot hat, als etliche Medien, die im digitalen Zeitalter neu dazugekommen sind.

Welche Fähigkeiten muss ein/e JournalistIn in Zukunft haben?

In Zeiten, in denen die Polarisierung zunimmt, ist es umso wichtiger, dass JournalistInnen in Unabhängigkeit arbeiten und das auch ausstrahlen, ohne dabei ihre Haltung zu verlieren. Es wird weiterhin Mut brauchen.

In einer Welt in der es so gut wie jede Sekunde eine neue Story oder einen neuen Weiterdreh gibt, ist es auch wichtig, dass sich JournalistInnen nicht zu sehr vom Tempo des Nachrichtenzyklus treiben lassen. Die großen Fragen müssen weiterhin gestellt werden.

Worauf können JournalistInnen in Zukunft getrost verzichten?

Arroganz.

Wo bzw. wie siehst du deine persönliche Zukunft im Journalismus?

Ich bin sehr dankbar für meine Position bei der Zeit im Bild. Es ist eine Arbeit, bei der ich mit jedem Tag wachsen kann und ich hoffe, dass ich noch lange in diesem Team arbeiten darf. Und irgendwann ergeben sich dann vielleicht neue Möglichkeiten.