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Alumni Stories

Anja Tranninger

Anja Tranninger hat ihr Journalismus-Studium 2008 abgeschlossen und sich nach einigen Praktika in den Bereichen Marketing und Werbung für den Modejournalismus entschieden.

„Print, gerade im Modebereich sehe ich keineswegs bedroht…“

Warum hast du dich damals für das Studium beworben?

Nach all den Horrorgeschichten, die ich vom Publizistikstudium gehört habe, stand für mich schnell fest, dass ich gerne einer geregelteren und intimeren Form des Studiums nachgehen möchte. Ich habe mich parallel auch für eine Universität in London beworben, wo ich ein preparation Year in Kunst machen hätte können. Ich weiß bis heute nicht warum, aber aus meinem Bauchgefühl heraus, habe ich mich dagegen entschieden. Zwei Tage später habe ich dann von meiner Aufnahme an der FH erfahren.

Welche Praktika hast du im Rahmen des Studiums gemacht?

Ich war beim ORF in der Marketingabteilung, bei C. Satek, einer Werbe-und Interioragentur und ein paar Wochen als Freelancer bei Demner, Merlicek und Bergmann.

Was machst du jetzt und wie bist du dorthin gekommen?

Meine Praktika, die ich bis dato gemacht habe, waren zwar alle sehr aufschlussreich, haben mich aber auch darin bestätigt, dass das was ich eigentlich machen will, im weitesten Sinne mit Mode zu tun haben muss. Also habe ich ein Volontariat beim Modemagazin „Flair“ gemacht, aus dem heraus mein jetziger Job als Moderedakteurin geworden ist. Ich bin für unterschiedlichste Seiten im Heft verantwortlich, von Trendreports, Designerinterviews, Fashion News, Accessoiresspecials, über Interior bis hin zu Kulturseiten. Je nach Ausgabe und Themenschwerpunkten kommen diverse andere Geschichten dazu, Styling  für unsere Rubrik „How to Wear“ und jede Menge Pressetermine im In-und Ausland.

Was ist dir von der FH in Erinnerung geblieben?

Armin Thurnhers Raumstudien, das Zittern vor der ersten Prüfung bei Matthias Karmasin, viele praxisnahe Aufgaben und Erfahrungen und eine sehr nette, geduldige und genaue Diplomarbeitsbetreuerin.

Welche Lehrinhalte von der FH kannst du in deinem jetzigen Job gut gebrauchen?

Die gesamte Grundbasis, die wir auf der FH gelernt haben und auf die ich zurückgreifen kann.

Hat sich dein Berufswunsch, den du als Erstsemestrige hattest, erfüllt?

Ich mache jetzt genau das, was ich schon immer machen wollte. Kurzzeitig habe ich mich mehr im Modemarketingbereich gesehen, aber nachdem Zahlen und ich nicht so gut miteinander können, kristallisierte sich bald heraus, dass es doch Mode und Journalismus sein muss. Nachdem Wien nicht Paris oder New York ist, sprich die Medienlandschaft im Lifestylebereich mengen- und qualitätsmäßig sehr beschränkt ist, schätze ich mich wirklich glücklich, für das einzig international ausgerichtete Modemagazin in Österreich arbeiten zu dürfen.

Wie erlebst du die österreichische Medienlandschaft und wie wird sie in 20 Jahren aussehen?

Print, gerade im Modebereich sehe ich keineswegs bedroht, schon gar nicht durch Blogs. Hier hat sich in den letzten Jahren die Spreu vom Weizen getrennt – gute und professionelle Modeblogs haben sich als zusätzliche Angebote etabliert. Modemagazine leben von visuellen Erlebnissen und eine Fotostrecke auf Hochglanzpapier oder im Web anzusehen ist einfach nicht dasselbe. Das wird sich auch in den nächsten Jahren – 3-D Techniken, Google-Brille und sonstige neue Erfindungen hin oder her – nicht ändern.

Welche Fähigkeiten muss ein/e JournalistIn in Zukunft haben?

Abgesehen von Begeisterung für den Beruf Onlineaffinität, Durchhaltevermögen und das Glück loyale KollegInnen zu haben.

Worauf können JournalistInnen in Zukunft getrost verzichten?

Was genau das sein wird, werden wir erst merken, wenn es nicht mehr da ist.

Wo bzw. wie siehst du deine persönliche Zukunft im Journalismus?

Momentan bin ich sehr glücklich wo ich stehe und mache mir lieber Gedanken über die nächste „Flair“-Ausgabe als über die fernere Zukunft.