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Alumni Stories

Katharina Wagner

Katharina Wagner hat im Jahr 2010 ihr Studium am Institut für Journalismus & Medienmanagement abgeschlossen. Derzeit ist sie als Korrespondentin für den ORF in Paris tätig.

„Das bi-mediale Arbeiten war neben der Sprachkenntnis sicher eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Arbeit als Korrespondentin“

Warum hast du dich damals für das Studium beworben?

Die Verbindung zwischen Theorie und Praxis des Studiums war mir wichtig. Am Journalismus hat mich immer fasziniert, dass der Berufsalltag viel Abwechslung bietet und Fenster in ganz unterschiedliche Lebensrealitäten öffnet. Diese Neugier mit sprachlich zu vermitteln finde ich bis heute spannend.

Welche Praktika hast du im Rahmen des Studiums gemacht?

Meine ersten Praktika habe ich alle im Print Bereich absolviert, weil für mich anfangs ganz klar war, dass ich in diesem Bereich arbeiten will. Begonnen habe ich bei den Waldviertel-Seiten des Kurier, später war ich immer wieder als Praktikantin in der Politik-Redaktion von Format. Außerdem habe ich ein Monat im Landesstudio Wien bei „Wien heute“ verbracht und während des Studiums gemeinsam mit Studienkollegen eine Sendung auf OKTO produziert und moderiert. Das war eine ideale Möglichkeit mit dem Medium Fernsehen zu experimentieren und hat wahnsinnig viel Spaß gemacht.

Was machst du jetzt und wie bist du dorthin gekommen?

Seit April 2014 bin ich dritte Korrespondentin im ORF Büro Paris. Die Tür hierher hat mir sicher unter anderem meine Arbeitserfahrung bei einem lokal-europäischen Radiosender  im französischen Nantes geöffnet: Dort habe ich nach dem Studium ein Jahr lang gearbeitet, meine Französischkenntnisse gefestigt und viel über die französische Kultur und Politik gelernt. Im Anschluss daran habe ich in Paris ein Praktikum bei einer Produktionsfirma von Arte gemacht. Danach habe ich zwei Jahre lang in der Auslandsredaktion der ORF-Radios gearbeitet, war unter anderem für Reportagen bei den Parlamentswahlen in Norwegen und nach dem Tod Nelson Mandelas in Südafrika unterwegs. Außerdem war ich ein halbes Jahr Redakteurin in der Wirtschaftsredaktion der ZIB. Das bi-mediale Arbeiten bei Radio und Fernsehen war neben der Sprachkenntnis sicher eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Arbeit als Korrespondentin in Paris.

Was ist dir von der FH in Erinnerung geblieben?

Die praxisnahe Ausbildung, oft spannende Vortragende aus der österreichischen und teilweise internationalen Medienbranche, kritische Diskussionsrunden, Studienreisen nach Brüssel und Hamburg. Und natürlich auch die StudienkollegInnen, denen man bis heute – sei es privat oder beruflich –  immer wieder über den Weg läuft.

Welche Lehrinhalte von der FH kannst du in deinem jetzigen Job gut gebrauchen?

Das Studium hat eine breite Basis gelegt und Einblicke in unterschiedliche Fachbereiche und Mediengattungen ermöglicht, hat eine Struktur für das journalistische Handwerk übermittelt. Das alles hat besonders beim Berufseinstieg geholfen, relativ schnell in der Praxis einsatzbereit zu sein.

Hat sich dein Berufswunsch, den du als Erstsemestrige hattest, erfüllt?

Ja. Obwohl ich nicht gedacht hätte, dass ich eines Tages beim Radio landen werde.

Wie erlebst du die (österreichische) Medienlandschaft und wie wird sie in 20 Jahren aussehen?

Klein und eng miteinander verwoben. Boulevardzeitungen nehmen nach wie vor einen sehr gewichtigen Platz ein und machen es neuen Erscheinungen im Printbereich unglaublich schwer. Dass sich die Positionen der medialen Platzhirsche in den kommenden 20 Jahren auflösen werden, glaube ich nicht. Aber für kreative, mutige Neuerscheinungen und verlässlichen Qualitätsjournalismus wird es trotzdem oder gerade deshalb immer Platz geben.

Welche Fähigkeiten muss ein/e JournalistIn in Zukunft haben?

Das Informationsangebot um uns herum wird immer größer und die Verbreitung von Nachrichten immer schneller. JournalistInnen müssen einen kühlen Kopf behalten, Themen einordnen, gewichten, Zusammenhänge erklären, Hintergründe recherchieren.

Worauf können JournalistInnen in Zukunft getrost verzichten?

In meinem persönliche Fall hoffe ich nur auf eines: Stress-Zigaretten.

Wo bzw. wie siehst du deine persönliche Zukunft im Journalismus?

In der Redaktion der Außenpolitik der ORF Radios. Dort werde ich ab Herbst wieder arbeiten. Was in zehn Jahren sein wird, halte ich mir offen.